Der große Angriff auf Niederscheld im Februar 1945  



Ab Januar 1945 flogen zu jeder Tages- und Nachtzeit allierte Flugzeuge über unsere Heimat.
Schon am Neujahrstag erfolgte ein Bombenangriff durch einen gemischten Verband auf die Adolfshütte und den Rangierbahnhof.
Die auf Fabrikgelände und Gebäude geworfenen Bomben waren zumeist 250 bis 500 Kg Sprengbomben.
Auf dem Fabrikgelände waren 20 Bomben und in unmittelbare Nähe weitere 20 Bomben gefallen.
Belegschaftsmitglieder kamen bei diesem Angriff nicht zu Schaden.
Die Zahl der insgesamt abgeworfenen Sprengbomben dürfte mit 100 anzunehmen sein (Rein).
Am 29. Januar fielen nachts gegen zwei Uhr zwei Bomben auf die Adolfshütte.
Auf dem Güterbahnhof in Dillenburg wurden am 1. Februar mehrere Waggons, darunter ein Öl-Kesselwagen,
in Brand geschossen, und am Tage wurde eine Bombe in den Gleisanschnitt am "Horst" und in die Nähe der Schelderhütte abgeworfen.
Am Montag, den 19. Februar, mittags ab etwa 13.00 Uhr, begann dann der erste größere Angriff auf den Ort Niederscheld.
Jagdflugzeuge und leichte Bomber "bearbeiteten" den Nordbahnhof, den Südbahnhof und das Feld.
Der Zwei-Uhr-Zug nach Oberscheld wurde an der Haltestelle Nord mit Bomben angegriffen
und dabei das Haus von Alfred Hofmann im Schlagweg vollkommen zerstört und mehrere Gebäude schwer beschädigt.
Im Keller des Wohnhauses Hofmann fand das Kind Margarethe Eckhardt in den Armen seiner schwerverletzten Mutter Hanni den Tod.
Dicht bei der Haltestelle Nord fand ein nach Oberscheld evakuiertes Mädchen aus Dortmund den Tod.
Der Former Karl Hermann wurde vor seinem Haus in der Wädchesstraße durch Bordwaffenbeschuß getötet.
Das Haus Enders am Südbahnhof erhielt einen Volltreffer.
In großer Hast begann man gleich nach der Bombardierung mit dem Wegräumen der Trümmer,
um schnellstens an die verschütteten Leute heranzukommen.
Leider waren alle Bemühungen vergebens und es konnten nur noch Leichen geborgen werden.
Es waren Wilhelm Enders, seine Schwiegertochter Ottilie Enders, geb. Heun, deren Tochter Anneliese und Louise Hofmann, geborene Enders.

Auf dem alten Friedhof, wo heute die Schule steht,
erhielt das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges einen Volltreffer. Die Steinbrocken flogen hunderte von Metern weit.

Die Einwohner suchten nun - soweit sie nicht bei Aufräumungsarbeiten gebraucht wurden -
die Bunker auf und blieben dort bis zum nächsten Morgen.
Dann kehrten die meisten ins Dorf zurück, um Schäden zu beheben und Schutt wegzufahren.

Carl Rein von der Adolfshütte schrieb über diesen Schreckenstag:

"Durch diesen Angriff war die Einwohnerschaft in einen noch größeren Schrecken versetzt worden.
Angsterfüllt lief die Bevölkerung umher, voller banger Ahnung und Sorge, was noch kommen sollte.
Das Werk Adolfshütte hatte diesmal nichts abbekommen. Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Einige Familien hatten sich schon in benachbarte Dörfer einquartiert.
Alle wollten der direkten Gefahrenzone entweichen.
Sämtliche nur verfügbaren Transportmittel wurden eingesetzt, um das notwendige Hab und Gut mitzunehmen.
Die Unsicherheit hatte noch weiter zugenommen.
Nicht nur Züge, sondern auch Last- und Personenwagen, sogar Kuhfuhrwerke, selbst einzelne Fußgänger,
einerlei ob auf der Straße oder im Feld, waren der Verfolgung der Tiefflieger ausgesetzt.
Vorsorglicherweise hatte man entlang den Bezirksstraßen
in einer Entfernung von 50 Metern etwa 2 bis 3 Meter lange und 1 Meter tiefe Laufgräben gezogen,
um notfalls hier durch schnelles Hinwerfen auf den Boden Zuflucht in den Gräben zu nehmen".


Am 21. und 22. Februar wurden Alleestraße und Adolfshütte durch Tiefflieger angegriffen und dabei zwei Häuser stark beschädigt.

Am folgenden Sonntag, dem 25. Februar, morgens 8.00 Uhr, war die gemeinsame Beerdigung der Opfer vom 19. Februar angesetzt.
Mitten in die kurze Trauerfeier heulten schon wieder die Sirenen, die in unser Gebiet eingeflogene Verbände ankündigten.
Die Belegschaft der Adolfshütte hatten schon die Bunker aufgesucht,
als 15 Tiefflieger anfingen, den Verschiebebahnhof in Dillenburg zu beschießen und Bomben abwarfen.
Dabei wurde ein Munitionszug, der auch eine "V2" enthalten haben soll, in Brand gesetzt.
(Angeblich war die Information, auf der Adolfshütte würden Kriegsmaterialien produziert, zu den Allierten durchgedrungen.
Diese sollten in einer Kirche (Feldbacher Hof) gelagert sein).
Durch eine gewaltige Detonation mit einer 100 m hohen Weißflamme
entstand ein Trichter von 45 m Länge und 15 m Breite und einer außerordentlichen Tiefe.
Nach dem Treiben der Jäger, welches ungefähr eine Stunde andauerte,
überflog ein Verband mit ca. 50 Flugzeugen unser Gebiet in Richtung Kassel.
Im Kasseler Raum änderte der Verband die Richtung westwärts
und überflog in entgegengesetzter Richtung wieder die Adolfshütte und Niederscheld.
Nun fielen Bomben, die fast alle Häuser rechts der Dill und an der Straße nach Dillenburg,
so auch die Häuser der Schelder Aue, in Trümmern legte.
Auch auf der linken Dillseite wurde eine Reihe von Häusern (Feld- und Nixgasse) sehr stark beschädigt.
Weiterhin entstanden durch denselben Verband große Flur- und Waldschäden.

Neben der Belegschaft der Adolfshütte waren noch viele Niederschelder Einwohner in den werkseigenen Luftschutzbunker geeilt.
Einige Einwohner waren schon seit ein paar Tagen dauernd im Schutzraum verblieben.
Nicht selten war es, dass dazu noch militärische Transportzüge auf dem Bahnhof Dillenburg abgestellt waren
und auch diese Truppen bei der äußerst gefährdeten Luftlage den Bunker aufsuchten" (Rein, Adolfshütte).

Nach den erwähnten zwei Angriffsflügen war es etwa eine Stunde relativ ruhig.
Da kam über den Rundfunk-Warndienst die Meldung, dass bereits wieder eine größere Anzahl Bomber-Verbände unsere Gegend anfliege.

Herr Rein schreibt weiter:
"Der schon den ganzen Vormittag andauernde Fliegeralarm konnte erst gegen Mittag unterbrochen werden.
Aber schon gegen 12.30 Uhr wurden neue Verbände gemeldet,
die dann später weit im Nordwesten vorbeifliegend gesichtet wurden.
Aus diesen Verbänden lösten sich etwa 32 zweimotorige Bomber
und belegten in der Richtung von Nordosten nach Südwesten das Werk Adolfshütte
und den Ort gegen 13.15 Uhr in Abständen von jeweils 7 bis 8 Minuten zehnmal mit Bombenteppichen.
Dabei wurde das Werk in ganz erheblicher Weise getroffen und der Ort Niederscheld ebenfalls.
Eine große Anzahl von Wohnhäusern und Scheunen in der Dorfmitte waren verschwunden
und dem Erdboden gleich gemacht.
Aus den Trümmern ragte der Kirchturm der stark beschädigten Kirche hervor.
Die Zerstörungen waren nicht nur durch Sprengbomben, sondern auch durch Bordwaffenbeschuss erfolgt.
Kaum waren die Bombenteppiche geworfen, noch lagen riesige Brand- und Staubwolken über dem Dorf,
schon waren Tiefflieger da und schossen salvenweise in die Ruinen,
um den Brand noch größer zu entfachen.

Auch die Werksschreinerei der Adolfshütte brannte.
Diese lag in unmittelbarer Nähe vom Werksbunker, wo die Eingangstür stark eingebeult und verklemmt war,
sodass die Rauchschwaden ungehindert in den Bunker eintreten konnten.
Die Bunkerinsassen wurden unruhig, denn das drohende Gespenst des Erstickens stand vor ihren Augen,
falls nicht bald Hilfe zu erwarten war.
Es wurde immer wieder zur Ruhe gemahnt und empfohlen,
sich unter Benutzung von Wasser feuchte Tücher vor das Gesicht zu halten,
um auf diese Weise die Rauchschwaden etwas abzuhalten.
Es war eine kleine Erleichterung. Den Bunker zu verlassen war nicht möglich.
Nicht nur der Weg am Bunkerausgang,
sondern die ganze Strecke bis zum nördlichen Ausgangstor war übersät mit Trümmerteilen.
Die Bunkerinsassen konnten den Raum erst gegen 17.00 Uhr verlassen.
Die Gebäude der Adolfshütte waren teilweise bis auf die Grundmauern niedergebrannt".


Über die Stunden nach dem Angriff hat Rein notiert:
"Ein schauriger, nie zu vergessender Anblick bot sich dem Auge der Bunkerinsassen nach der Entwarnung,
unmittelbar nach dem Verlassen des Schutzraumes.
Noch ganz unter der seelischen Despression des Bunkererlebnisses
der drohenden Erstickungsgefahr stehend, war das Entsetzen der Menschen
über die sich in den letzten Stunden vollzogene Totalzerstörung mehr als niederschmetternd.
Es waren Momente, die tief furchend in die Seele der am Rande der Verzweiflung stehenden Menschen eindrangen und niemals vergessen werden.

Auf der Adolfshütte waren an Toten zu beklagen:
1 russischer Kriegsgefangener,
5 Ostarbeiterinnen,
1 russischer Kriegsgefangener wurde schwer verletzt und ist nachher gestorben.

Ein Teil der Einwohner von Niederscheld kam am Abend wieder in den Bunker.
Wortlos saßen die meisten in Ecken zusammengekauert, jeder mit seinem eigenen Los beschäftigt.
Mancher hatte an diesem einen Tag alles verloren,
was Generationen vor ihm aufgebaut und er in seinem ganzen Leben erarbeitet hatte.

Zusammen mit den Einheimischen waren inzwischen fleißige
und hilfsbereite Menschen aus den Nachbarorten nach Niederscheld gekommen,
um die Trümmer der Häuser abzuräumen, unter denen sich noch Menschen lebend, teils tot, befanden".


Karl Heinrich Hofmann, (gen. Preise Karl) sein Wohnhaus wurde total zertrümmert, berichtet:
"Als unser Ort am 25. Februar 1945 seinen schwärzesten Tag erlebte,
hatte sich die bei uns evakuierte Familie Mootz
den gut abgestützten Keller des Nachbarhauses Preis gewählt.
Unsere Wohnhäuser waren weder im Kellergeschoß noch im Aufbau verbunden.
Die Kellergewölbe waren Spitzbogengewölbe aus Naturbruchsteinen.
In dem Keller des Nachbarhauses hatten 20 Personen,
darunter auch die Tochter sowie ein Vatersbruder Schutz gesucht und fanden hier den Tod.
Zwölf Personen konnten nur als Leichen geborgen werden.
Frau Mootz mit zwei Kindern war tot, die Großmutter mit der Enkelin Ursula blieb am Leben.
Ich hatte einer Eingebung folgend, in meinem eigenen, nicht abgestützten,
südlich gelegenen Keller Schutz gefunden und gelangte mit Hilfe eines Nachbarn
durch ein einziges offengebliebenes Kellerloch wieder auf die Straße.
Während dieser Schreckensstunden war meine liebe Ehefrau auf der Schelderhütte im Bunker.
Wir haben uns sehr gefreut, als wir uns wiedersahen".


Auch in den Stollen der Schelderhütte herrschte ein fürchterliches Gedränge und die Schreckensmeldungen der Nachzüglern,
die nach und nach eintrafen, waren nicht geeignet, die Menschen zu beruhigen.
Das Dorf sah verheerend aus.
Das Scheunenviertel war dem Erdboden gleich.
Die Straßen waren mit Trümmern aller Art übersät.
In der Neugasse waren die meisten Bewohner verschüttet.
Das Doppelhaus Preis-Hofmann hatte eine Luftmine vollständig zertrümmert und auf der Straße war ein großer Trichter aufgeworfen.
Die Toten, die hier geborgen wurden, waren:
Anita Preis, Else Preis, Marianne Preis, Heinrich Preis,
Gertrud Daub, Gertrud Mootz, Eberhard Mootz, Werner Mootz,
Maria Korell, Ida Groß, Wolfgang Groß und ein Soldat.
In ihrem Haus, Ecke Neugasse/Kreuzstraße fand Karoline Preis mit ihrem kranken bettlägerigen Sohn Alexander den Tod.
Gegenüber starb Otto Wagner mit seinem treuen Pferd "Lotte".

Die 16 jährige Anni Ringel wurde auf dem Weg zum Stollen hinter dem Friedhof getötet.
Erst Tage später konnten die leidgeprüften Eltern, die nach Herbornseelbach evakuiert waren,
ihre Leiche aus den Trümmern der Friedhofskapelle bergen.
"Selbst die Toten auf dem Friedhof waren nicht verschont geblieben.
Auch hier war eine Reihe von Bomben niedergegangen und hatte den Boden umgewühlt,
die Leichenhalle zerstört und eine Reihe Gräber ausgehoben.
Es war ein Anblick tiefsten Schauderns" (Rein).

Die Toten wurden in einem Schulsaal gemeinsam aufgebahrt und auf den Friedhöfen der Nachbargemeinden beerdigt.
Nach Kriegsende überführte man die meisten nach dem heimatlichen Friedhof Niederscheld.

Schlecht waren die alten Bürger dran, die nicht mehr gut zu Fuß waren.
Tragikkomisch war folgende Begebenheit:
Elisabeth Schneider, Wwe, bereits 96 Jahre alt, musste beim großen Angriff in der Wohnung zurückbleiben.
Als ihre Angehörigen, an der Spitze ihre Tochter Johanna Weyl (Streckhannche), zurückkamen, sagte sie ganz verwundert:
"Wos wor deß e schwier Gewirrer!"

In der großen Not und Angst nach diesem großen Angriff, am 25. Februar, wurde allgemein beschlossen,
den Ort zur verlassen, aufzugeben und wo anders im Dillkreis Zuflucht zu suchen.

Herrn Rein hat zu diesem Elend notiert:
"Noch am selben Tag setzte ein Massenauszug der Bevölkerung in alle Richtungen ein,
denn die meisten Leute in Niederscheld hatten keine Unterkunft mehr.
Auf alle möglichen Fahrzeuge hatten die Schelder ihr Habe aufgeladen
und zogen von dannen zu Verwandten, Bekannten oder auch zu hilfsbereite Menschen der Nachbarorte.
Ja, bis ins hessische Hinterland sind einige gezogen.
(Neben diesen hilfbereiten und freundlichen Menschen gab es aber auch andere,
die in maßloser Selbstgerechtigkeit das böse Wort vom Untergang des "sündigen Dorfes" prägten)".
Außer in den Nachbargemeinden Eibach und Oberscheld traf man im ganzen Dillkreis Schelder an.
Nachts war das Dorf öde und leer. Nur einzelne Einwohner hielten Wacht,
um einzelne aufloderne Brände zu unterdrücken und Plünderungen zu verhindern".


Die Familien, die in der näheren Umgebung des Dofes untergekommen waren,
hatten meist ihr Kleinvieh in Scheld gelassen und kamen täglich nach hier,
um es zu versorgen und nach dem Rechten zu sehen.
Selbst in diesen bitteren Zeiten gab es "Langfinger", denen das kärgliche Gut des Nächsten nicht heilig waren.

"Kaum waren drei Tage nach dem Angriff am 25. Februar vergangen,
als am Mittwoch, gegen 14.50 Uhr durch ungefähr 50 zweimotorige Bomber
und etwa 25 Minuten später von einem sehr starken Verband viermotoriger Flugzeuge
das Werk Adolfshütte wiederum mit zwei Bombenteppichen belegt und schwer getroffen wurde.
Bei diesem Angriff fanden drei Ostarbeiterinnen, die zunächst vermißt wurden, den Tod.
Wenn schon bei den bisherigen Angriffen die Belegschaft höchster Not und Gefahr ausgesetzt waren,
so überbot der jetzige Angriff doch alles bisher dagewesene.
Insbesondere waren die Detonationen in ihrer Wucht und Stärke so gewaltig,
dass der im Berg befindliche, völlig in Basaltgestein eingegrabene Bunker an allen Ecken und Enden dröhnte und zitterte.
Der Luftdruck während der Detonation war so stark,
dass selbst die aus Holz hergestellte Türe zu der Befehlsstelle im Bunker samt Rahmen völlig in Stücke und Splitter zerriß
und als Tür nicht mehr zu erkennen war.
Das Dorf Niederscheld, hauptsächlich das Gebiet links der Dillgasse war wieder schwer getroffen worden, ebenso die Bahnanlagen.
Nach diesem Angriff lag die äußere Bahnbrücke zerstört im Dillbett, die mittlere war schwer, die andere leicht beschädigt.
Ausserdem lag die Zufahrtsbrücke zum Werk zerstört im Dillbett.
Durch die Zerstörung der Bahnbrücke kam der Bahnbetrieb vollkommen zum Erliegen.
Die Rheinstrecke lag schon seit einiger Zeit still,
jetzt war auch der Durchgangsverkehr von Nord- nach Süddeutschland auf der hiesigen Strecke unterbunden.
Das war verkehrsmäßig gesehen eine starke Einbuße, denn es wurden bisher täglich zwischen 7000 bis 8000 Wagen durchgeschleust"(Rein).

Rein schreibt weiter:
"Seit dem letzten Fliegerangriff am 28. Februar konnte fast keine Stunde mehr ohne Alarm gearbeitet werden.
Ab 6. März war es so, dass der Werksalarm fast den ganzen Tag über ununterbrochen anhielt.
Eine Arbeitsmöglichkeit war praktisch nicht mehr gegeben.
Auf das zerstörte Werksgelände der Adolfshütte fanden in den nächsten Märztagen noch weitere Bombenabwürfe statt:

Am 05. März    1 Abwurf
Am 06. März    3 Abwürfe
Am 10. März    3 Abwürfe
Am 13. März    3 Abwürfe
Am 16. März    2 Abwürfe
Am 17. März    3 Abwürfe
Am 18. März    2 Abwürfe
Am 19. März    2 Abwürfe
Am 20. März    4 Abwürfe

Insgesamt mußte das Werk 28 Bombenangriffe über sich ergehen lassen".


Am 14. März wurde im Ort der "Dörrnhof" dem Erdboden gleichgemacht.

Die Schelderhütte in Richtung Oberscheld hatte mehr Glück und blieb unversehrt.
Nach Jahren holte man beim Pförtnerhaus, an einer Stelle,
wo täglich Lastkraftwagen und Eisenbahnwaggons fuhren, einen Blindgänger aus dem Boden, von dem niemand etwas gewußt hatte.

Je mehr sich die Feindtruppen der hiesigen Gegend näherten,
um so unentwegter kreisten die Flugzeuge in der Luft, Wälder, Felder und Straßen absuchend nach Truppenverbänden.
Am 26. März zogen noch Reste deutscher Truppenverbände durch unser Dorf, doch zum Teil schon unbewaffnet.
In dem Maße, wie sich der Krieg seinem Ende zuneigte, ebbten nach und nach die Angriffe ab.
"In der Nacht zum 26. März lagerten die Amerikaner zwischen Burg und Niederscheld,
und am 28. März morgens zehn Uhr besetzten sie unser Dorf" (Rompf).