Shelt 1274 urkundlich erwähnt  



Die eigentliche Gründung des Ortes geht nach A.W. Brück in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück,
also in die Zeit um 1250.

Erste Spuren menschlicher Ansiedlung reichen viel weiter bis um die Zeit um Christi Geburt zurück
und werden zwischen Hangelberg und Hirschkopf im Tiergarten vermutet und z.T. nachgewiesen.

Erst im Jahre 1274 wird erstmals "Shelt" genannt,
vermutlich der Sammelbegriff für die später getrennt auftetenden Siedlungen Ober-und Niederscheld.

Ein Heidenrich von Dernbach verkaufte "all sein Gut in Schelte" an das Kloster Keppel.
Die schriftliche Urkunde über diesen Verkauf ist im Staatsarchiv Münster heute noch einzusehen.
In der Dorfchronik "Geschichte und Schicksal eines hessischen Dorfes" ist sie abgebildet und übersetzt wiedergegeben:
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache abgefasst.

Dr. Oskar Johannes Mehl, Eilenburg/Mulde, übersetzte und interpretierte den Text des alten Schriftstückes:

"Weil die Zeit dahin eilt und alles, was in der Zeit geschieht,
der Natur der Zeit folgt, wenn es nicht durch ein Wort der Zeugen
oder durch eine schriftliche Urkunde festgelegt wird, so mögen die gegenwärtig Lebenden,
wie auch die Nachkommen zur Kenntnis nehmen, dass wir - Heiderich der Jüngere von Dernbach -
unsere in Shelt gelegenen Güter verkauft haben für neun Mark an den Klosterkonvent in Keppel,
damit besagte Klosterinsassen sie dauernd besitzen sollen, wozu auch unsere Gemahlin,
nebst unseren übrigen Erben, freiwillig ihre Zustimmung gibt".

Damit aber über ein derartiges Geschäft in Zukunft nicht etwa ein Streit oder Hindernis entsteht,
haben wir das vorliegende Schriftstück mit dem Siegel unserer Burggenossen in Dernbach beglaubigt. -
Auch sind Zeugen für diesen Vorgang:

Craft von Greifenstein, Johannes von Haiger,
Bernhard Gilbert - sämtlich aus Dernbach,
Hermann von Wilnsdorf,
Conrad von Offenbach,
Adolf von Germize,
Eberhard von Donsbach,
Colbo,
Rudolf von Arde
und noch mehrere andere.
Gegeben im Jahre des Herrn, 1274, am zweiten Wochentag nach dem Fest des seligen Lukas".

(aus "Niederscheld - Geschichte und Schicksal eines hessischen Dorfes" von A.W. Brück
(aus Festschrift zur 700 Jahrfeier der Gemeinde Niederscheld)