Der Mai ist gekommen
1. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus;
da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zuhaus!
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
2. Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht;
es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert,
es gibt so manchen Wein, den ich nimmer noch probiert.
3. Und find‘ ich keine Herberg‘, so lieg‘ ich in der Nacht,
wohl unterm blauen Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Frühe das Morgenrot mich wach.
4. 0 wandern, o wandern, du freie Burschenlust,
da wehet Gottes Odem so frisch in die Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt;
wie bist du doch schön, o du weite Welt.