Der Kirmeshammel  

Etwa 4 Wochen vor Beginn der Kirmes gehen die acht ältesten raus und erhandeln den Kirmeshammel.
Traditionsgemäß versucht man den Hammel aus einer Schelder Zucht zu bekommen.
Dieser kommt dann zum Hammelführer,
der mit ihm Abend für Abend durch Scheld geht
um ihn einzugewöhnen.

8 Tage vor der Kirmes werden dann die Bänder zum Schmücken des Hammels eingekauft.
Auch diese sind wohl früher unter den Schelder Familien ausgesucht worden.

Wenn es einer Familie gelang beides, den Hammel und die Tücher, für die Kirmes zu stellen, was für den jeweiligen Besitzer ein großes Ansehen bedeutete,
wurde eventuell der Sohn zum Kirmesvater, oder die Tochter zur Kirmesmutter gewählt.

Sei es wie es will, am Morgen des Kirmes-Sonntag wird der Hammel von der Burschenschaft mit den Tüchern geschmückt.
Diese ist eine feucht fröhliche Angelegenheit.
Am Nachmittag ist es dann soweit.
Der Hammelführer geht mit "seinem" Hammel fast an der Spitze des Kirmeszuges gefolgt von den acht ältesten.
Das ist dann der ehrenvolle Auftritt des Kirmeshammels.

Quelle: Geschichte und Schicksal eines hessischen Dorfes. / A.W.Brück