In einem Polenstädtchen
1. In einem Polenstädtchen, da wohnte einst ein Mädchen das war so schön.
Sie war das allerschönste Kind, das man in Polen find‘t:
„Aber nein, aber nein“, sprach sie, „ich küsse nie“.
2. Ich führte sie zum Tanze, da fiel aus ihrem Kranze ein Röslein rot.
Ich hob es auf von ihrem Fuß, bat sie um einen Kuß:
„Aber nein, aber nein“, sprach sie, „ich küsse nie“.
3. Und als der Tanz zu Ende, reicht sie mir beide Hunde zum Abschied hin:
„Nimm hin, do stolzer Kavalier, den ersten Kuß von mir!
Vergiß Maruschka nicht, das Polenkind!“.
4. In einem tiefen Teiche, da fand man Ihre Leiche, sie war so schön.
Sie hielt ‘nen Zettel in der Hand, darauf geschrieben stand:
Ich hab‘ einmal geküßt und schwer gebüßt.