Der Wilddieb
1. Was schleicht dort im nächtlichen Walde, so einsam wildernd umher?
Wer hält in seiner Rechten, so krampfhaft fest sein Gewehr?
2. Da tritt aus dem nahen Gebüsche, ein stolzer Hirsch hervor!
Er wittert nach allen Seiten, hält stolz sein Geweih empor.
3. Halt, Schurke, die Büchse herunter, so tönt es von drüben her.
Dich Wilddieb, dich such‘ ich schon lange, von der Stelle kommst du mir nicht mehr
4. Der Wilddieb, er gibt keine Antwort, er kennt ja die sichere Hand.
Ein Knallen und gleichdrauf ein Aufschrei und der Förster lag sterbend im Sand.
5. Du bist heut im Zweikampf gefallen, der Wilddieb drauf reumütig spricht.
Du hast deine Pflicht treu erflüllet, doch was ich tat weiß ich nicht.
6. Da drückte der Wilddieb dem Förster die gebrochenen Augen zu.
Und flüsterte leise die Worte, Gott schenke dir ewige Ruh.
7. Er stellt sich im Ort den Gendarmen, gepeinigt von Reue und Not.
Gott schenk meiner Seele Erbarmen, ich büß für des Försters Tod.