Die Mordgeschichte von 1967
Die Plakate eingerahmt - wie sie am
Ein- und Ortsausgang stehn sind
fachmännisch - schön und fein gemacht,
besinnlich - ein Anreiz - wunderbar
anzusehn - ein guter Gedanke -
der daran gedacht
"Unser Dorf soll schöner werden"
lautet der Wettbewerb, wir wollen in
unserem Schreiben noch mal ermahnen,
da paßt sich auch zu unserem Kerb
alle sollten mithelfen
Hier und da zeigt sich schon ein
Frische mit Erneuerung - Blumen -
Rasenplätze im Ort, auch Latten-
zäune sind fein gestrichen,
und altes Gerümpel schafft man fort.
Der Heimat- und Verkehrverein
hier in Scheld marschiert
beim Aufruf an der Spitze,
er legt hier an
der Mitglieder Geld,
die Helfer mühen sich oft
in der Hitze
Umsonst ist der Tod
und kostet das Leben,
Idealisten sind auch hier im Ort
sehr rar, deshalb tun Sie
ihre Freiheit hergeben, man entlohnt
Sie dafür gegen bar.
Wohltuend beim Spaziergang von und nach
Haus, ist man ermüdet
und im Alter nicht mehr kann,
sucht man die gut ausgewählten
Sitzplätze aus, weil sie gut
gepflegt und feiner Anstrich dran.
Im Neubaugebiet tut keiner
die Arbeit scheuen, manch Schönes
ist dort in kurzer zeit entstanden,
mir diesen Erbauer und Gestalter
tut man sich freuen, man muß sich
wundern, was sie an Planung erfanden.
Trotzdem - ein Wermutstropfen fällt
hinein, an manchen Gemeinde-eigene-
Stellen - wo Unrat sich häuft -
wie es nicht sein soll, und dazu
sich noch Ratten gesellen.
Nun zu der KIRMES, von der oft geschrieben
wir sagen es hier ganz offen und frei,
daß wir die Unzufriedenen und
Mißmutigen nicht lieben,
nur die - die mit Frohsinn
und Heiterkeit dabei.
Es hat ja alles finanziert in Niederscheld,
in den Besprechungen wurde sich
die Meinung gesagt, aus der eigenen
Tasche kostet es Geld,
weil am Schluß noch mancher
weiter getagt.
Wenn am Samstagabend die Böllerschüsse
knallen, die Jugend freut sich, auch die
Alten nicht minder, daß sie vom Stein bis
zum Wäldchen hallen, mit Musik im Fackel-
zug - marschieren auch die Kinder.
Eingesäumt von auswärts - und hiesigen
Zuschauern, wenn der stattliche Festzug
dann m a r s c h i e r t,
die Straßen sin am Sonn- und Montag
wie eine Mauer - das haben Burschen
und Mädchen o r g a n i s i e r t.
Wenn auf dem Festplatze die drei ersten
Tänze gespielt, jeder Bursch` hat im Nu
sein Mädchen im Arm, das Mädchen hat
schon nach seinem Bursch` gezielt,
vor Ungeduld wurde auch
manchem sehr warm.
Montag in der Frühe mit viel Schneid und
Elan setzt die Mordgeschichte
allem dem Stempel auf;
die Weibermühle ist auf dem Plan,
mit Bursche in Mädchen verkleidet
und Gammler zu Hauf.
So originell - ulkisch - humorvoll der
Montagfestzug ist, verwegene haben sich
was ausgedacht, Ideen mit viel Inhalt
und auch List,
was dann wirkliches herzhaftes
L a c h e n entfacht.
Beim Pohlhälse nach dem alten Brauch
kommen die von 1965-1967 verheirateten
zusammen, die haben auch eine Kasse für
sich, es gibt viel Freibiergesichter
- ganz besondere Lichter.
Mit der Parole: Wir fragen nicht nach Morgen, fort
mit dem Kummer,
fort mit den Sorgen, denn nur alle zwei Jahr` ist die Kirmes gedacht,
deshalb wird viel Spaß gemacht und gelacht - gelacht, daß es weit
über den Galgenberg hallt - denn wer lange lacht wird alt, es hält
das herz gesund - i m L e b e n k o m m t m a n b e s s e r r u n
d.